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Blog Post

by : Franz Pfefferkorn
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  • Titel: Mein Jahr ohne Hosen. Arbeiten für das Unternehmen von morgen.
  • Autor: Berkun, Scott
  • Verlag: Wiley-VCH Verlag, Weinheim
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 978-3527508037
  • Seitenzahl: 288
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Rezensent: Marlene Sahak

Ping-Pong in den Pausen, arbeiten mit Laptop in der Hängematte oder im Homeoffice – für die Start-up-Szene und junge Internetfirmen gehört eine unkonventionelle Arbeitskultur zum guten Ton. Ähnlich ist es auch bei Automattic, einer international tätigen Internetfirma, die mit ihrer Blogsoftware WordPress fast 20 Prozent der weltweiten Websites unterstützt und 50 Prozent aller Top-100-Blogs. Feste Regeln, Arbeitszeiten, Büroräume oder Meetings sucht man dort vergebens. Doch es geht noch weiter: In seinem Buch beschreibt der Autor Scott Berkun, wie er ein Jahr lang ein Team für die Firma leitete, welches sich teilweise über Monate hinweg nicht sah. Funktioniert habe es trotzdem, so Berkuns Resümee.

Mit dem Buch möchte der Autor seine Erfahrungen teilen, die er in jenem außergewöhnlichen Arbeitsumfeld sammelte. Die niedergeschriebenen Erkenntnisse basieren auf seinem Tagebuch, welches er über das Jahr hinweg führte.

Berkun wurde von WordPress Gründer Matt Mullenweg in das Unternehmen gerufen, um ein Team zu leiten. Im Vorfeld war er bereits zweimal als Berater vor Ort gewesen, da es bei Automattic aufgrund fehlender Führungspositionen und Hierarchien Koordinationsschwierigkeiten gab. Berkun empfahl der Firma deshalb, von der flachen Organisation auf eine Teamstruktur umzustellen, und wurde so schließlich selber als Teamleiter eingesetzt.

Für Berkun und seine Mitarbeiter war die Situation also gleichermaßen neu. Der interessanteste Aspekt der Zusammenarbeit war zweifellos die fehlende Ortsgebundenheit. Die meiste Zeit befanden sich die einzelnen Teammitglieder in unterschiedlichen Zeitzonen über den gesamten Erdball verteilt. Die Kommunikation fand fast ausschließlich online statt. Berkun zeichnet in seinem Buch die Entwicklung des Teams in dieser ungewöhnlichen Ausgangssituation nach und lockert die Schaffensgeschichte mit Anekdoten über die Firma und die Mitarbeiter auf.

Die Lektüre bietet dem Leser einen Einblick in Arbeitsmethoden, die den meisten völlig unbekannt sind. Gleichzeitig macht das Buch aber auch deutlich, dass für das Funktionieren einer solchen Arbeitskultur ein enormes Maß an Selbstdisziplin vorausgesetzt werden muss. Die Erkenntnisse sollten darüber hinaus mit großer Vorsicht betrachtet werden. Berkun selbst weist explizit darauf hin, dass diese Art des Arbeitens nicht blind übernommen werden sollte. Jedes Unternehmen funktioniere nach einer anderen Logik und für viele Prozesse sei die Face-to-Face-Kommunikation unverzichtbar. Dennoch zeigt er auf, dass es mehr als eine Möglichkeit gibt, ein erfolgreiches Projekt umzusetzen. Für viele ist es unvorstellbar, nicht an einem festen Arbeitsplatz zu wirken, doch das Internet ermöglicht eben dies. Das Buch macht Lust und Mut, unkonventionelle Arbeitsmethoden auszuprobieren. M.S.



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