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tag : Autobiografie, Matin Limbeck
by : MY
comment : Off
  • Titel: Warum keiner will, dass du nach oben kommst - und wie ich es trotzdem geschafft habe
  • Autor: Limbeck, Martin
  • Verlag: Redline Verlag, München
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 978-3868812350
  • Seitenzahl: 208
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Rezensent: Dr. Rainer Zitelmann

Ich lese gerne Bücher von Verkäufern, weil ich Verkäufer bewundere. In Deutschland verbinden viele mit dem Begriff „Verkäufer“ eine negative Assoziation. Ich nicht. Ich habe selbst verkauft – Versicherungen, Immobilien. Und heute verkaufe ich PR-Beratung durch meine Firma. Über Martin Limbeck hatte ich schon gehört. Er ist einer der bekanntesten deutschen Verkaufstrainer. Sein Buch „Nicht gekauft hat er schon“ ist ein Bestseller. Ich habe mir das Buch gleich nach der Lektüre dieser Autobiografie bestellt und werde mich zu einem seiner Seminare anmelden.

Trotzdem war ich zunächst ziemlich skeptisch, denn der Titel des Buches hat mir nicht gefallen (und gefällt mir immer noch nicht). Und an den Schreibstil musste ich mich erst einmal gewöhnen. Limbeck schreibt so wie Dieter Bohlen in seinen Büchern (den ich übrigens auch schätze). Stilproben: „Und trotzdem ging’s mir oft beschissen…“; „Was für ein blödes Affentheater!“; „Wie geil ist das denn…“; „Hammer“ usw. Nach einigen dutzend Seiten fand ich den Schreibstil nicht mehr schlimm und dachte mir: Es ist wichtig, dass auch junge Menschen Bücher lesen, die sonst nie welche lesen würde. Und zwar genau dieses Buch!

Denn es ist die Geschichte eines Mannes, der aus einfachen Verhältnissen kommt, in der Schule faul war, klaute – kurz: ein Looser war, wie er selbst schreibt. Der aber heute seinen Weg gemacht hat, und zwar als Verkäufer, als Verkaufstrainer, als professioneller Speaker und als erfolgreicher Autor.

Ich denke, der Vertrieb ist in der Tat eine der besten Möglichkeiten, auch aus einfachen Verhältnissen aufzusteigen. Weil nicht die Abiturnote oder der Universitätsabschluss zählen, nicht der Familienhintergrund und die Beziehungen der Eltern, sondern einzig und allein die Frustrationstoleranz, der Fleiß, die Empathie und die Kompetenz im zwischenmenschlichen Bereich.

Limbeck schildert, wie er als Verkäufer von Kopierern angefangen hat und erfolgreich war. Er verschweigt auch nicht die dunklen Seiten: Dass er gebrauchte Geräte zu extrem überteuerten Preisen verkauft hat, nur weil er dafür eine höhere Provision bekommen hat. Das ist nichts, worauf er stolz ist. Im Gegenteil. Aber er verschweigt es auch nicht.

Er berichtet auch von seinen Schwierigkeiten in einer Welt von Akademikern, von Leuten, die promoviert haben oder in führenden Positionen bei Banken sind. Leuten, die oft arrogant auf ihn herabgeschaut haben, weil sie merkten, dass er nicht „einer von ihnen“ ist. An seinen Tischmanieren. An seiner Kleidung. An seiner Sprache. Für die er nur der „Motivationsclown“ war.

Limbeck ist ein selbstkritischer Mensch, der Distanz zu sich selbst aufbauen kann und unglaublich lernbegierig ist. Er hat die Tischmanieren gelernt. Er hat gelernt, sich korrekt zu kleiden. „Ich musste einfach langsam dem Ruhrpott entwachsen“, schreibt er (S. 123). Und er hat dennoch nicht versucht, sich zu verstellen und vorzugeben, ein anderer zu sein, als er ist.

Menschen, die von unten kommen, haben oft eine größere Kraft, einen größeren Ehrgeiz, einen größeren Hunger. Das spürt man auch bei ihm. Er vermittelt seinen Lesern Botschaften wie z.B.: Erst dienen, dann verdienen. Bei ihm heißt das: „Erst schaufeln, dann scheffeln.“ Das hat er in Amerika gelernt, wo er Austauschschüler war: Erst den Schnee beim Nachbarn wegschaufeln und dann dafür bezahlt werden. Nicht umgekehrt.

Dem Buch wünsche ich viele Leser. Junge Leser, die aus einfachen Verhältnissen kommen, so wie Limbeck. Die Schlusssätze in seinem Buch: „Die Wahrheit ist: Du kannst dir nur selber im Weg stehen! Ob du nach oben kommst oder nicht, dafür ist nur ein einziger Mensch verantwortlich: Du selbst!“ R.Z.



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