Wer aktuell die günstigen Zinsen nutzen möchte, um sich den Traum von der eigenen Immobilie zu erfüllen, sollte vorher zumindest diesen kleinen, handlichen Ratgeber lesen. Der Autor beschreibt auf 64 Seiten sehr komprimiert und verständlich alles, was der Käufer beim Kauf einer neuen Eigentumswohnung oder eines neuen Hauses vom Bauträger wissen und bedenken muss. Es gibt hierzu einige Ratgeber. Hauskauf, Immobilienfinanzierung, Verhandlungen mit dem Bauträger – all das sind jedoch Themen, bei denen der Laie schnell überfordert ist und dieser Ratgeber für den Hauskauf wertvolle Tipps gibt.
Checklisten Hauskauf
Das Büchlein beginnt mit der Auswahl des richtigen Objektes. Dazu bietet der Autor sechs hilfreiche Checklisten, mit denen der Leser rasch abwägen kann, ob er eher eine Immobilie in der Innenstadt oder am Stadtrand wählen sollte, eher eine Neubau- oder Gebraucht-Immobilie kaufen sollte, was für eine Eigentumswohnung im Erdgeschoss spricht und warum die Wohnung im Dachgeschoss Sinn ergibt. Außerdem gibt es Checklisten zum Reiheneckhaus versus Reihenmittelhaus und zur altersgerechten Wohnimmobilie.
7 Tipps zum Umgang mit dem Bauträger
Besonders hilfreich sind die sieben goldenen Regeln beim Umgang mit dem Bauträger. Erster Tipp: Alles ist verhandelbar. Das gilt nicht nur für den Preis, sondern vor allem für die Ausstattung, die Baubeschreibung und die Fertigstellungstermine. Die zweite wichtige Regel: Nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Sicherlich mag es ab und an Projekte geben, bei denen alle Objekte innerhalb kürzester Zeit verkauft sind – die Regel ist es jedoch ganz gewiss nicht. Regel 3: Rat von unabhängigen Fachleuten einholen. Guter Rat ist teuer und so schrecken viele unerfahrene Immobilienkäufer oft davor zurück, für einen Anwalt oder einen Bausachverständigen einen vierstelligen Betrag auszugeben. Dabei wird oft vergessen, dass es sich um ein erhebliches Investitionsvolumen von 100.000 bis 250.000 Euro handeln kann. In Relation gesetzt sind die Honorare der Experten dann gut angelegtes Geld. Die vierte Regel lautet: Vertragsstrafe, wenn Fertigstellungstermin nicht eingehalten wird. Als Schadensersatz wird die ortsüblich zu erzielende Nettomiete angesetzt. Wenn der Bauträger damit nicht einverstanden ist, sollte von dem Projekt Abstand genommen werden, weil er anscheinend selbst nicht an den rechtzeitigen Abschluss glaubt. Als fünften Tipp wird angegeben, dem Bauträger gleich zu Verhandlungsbeginn zu signalisieren, dass eine Finanzierungszusage der Bank bereits vorliegt. Dadurch wird der Käufer sofort ernst genommen. Regel 6: Meinungen von Interessenten und Käufern einholen. Die Kontaktaufnahme ist möglich bei Besichtigungsterminen, Tagen der offenen Tür oder bei Richtfesten. Der letzte Tipp wirbt für mehr Vertrauen in die Baubranche: Nicht jeder Betrieb sei ein schwarzes Schaf und Qualität habe seinen Preis.
Fehler, die bei der Finanzierung vermieden werden sollten
Neben den goldenen Regeln im Umgang mit Bauträgern sind vor allem die sieben häufigsten Fehler bei der Finanzierung sehr wertvoll. So wird darauf hingewiesen, dass nicht nur der Kaufpreis als Gesamtkosten angesetzt werden sollten, sondern auch an Posten wie Grunderwerbsteuer, Bereitstellungszinsen und Beratungshonorare gedacht werden muss. Als Faustformel gibt Huber an, dass man durch einen Aufschlag von 15 Prozent auf den Wohnungspreis auf die Gesamtkosten kommt. Der Käufer sollte dem Autor zufolge mindestens 20 Prozent des Kaufpreises an Eigenkapital mitbringen. Es wird noch angemahnt, nur ein Finanzierungsangebot bei der Hausbank einzuholen und nicht mit anderen Anbietern zu vergleichen und Konditionen nicht nachzuverhandeln. Sinnvoll ist auch, öffentliche Förderprogramme zu recherchieren und insbesondere den vergünstigten Zinssatz für einen Teil der Finanzierung durch die KfW zu nutzen.
Fazit
Für den schnellen Leser gibt es kaum einen vergleichbaren Ratgeber. Hauskauf und der Traum von den eigenen vier Wänden werden beim Befolgen der Tipps bestimmt nicht zum Albtraum.